Grense-Jakobselv Mündung des Jakobselv September 2021
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Grense-Jakobselv

Kirkenes liegt ja schon ganz schön am Rand von Norwegen und damit nicht mehr auf einer „Expressroute“ (aber als letzter Hafen an der Hurtigrute, ab hier beginnt die Rückfahrt), noch mehr am Rand liegt Grense-Jakobselv, direkt an der Russischen Grenze.

Schild an Grenze bei Grense_Jakobselv

Von Kirkenes sind es ca 60 km bis zum Ende der Straße.
Die Straße selbst führt über ein Fjell, vorbei an der ältesten Geologischen Formation Norwegens, bevor sie abfällt zum Jakobselv. Hier schlängelt sie sich entlang des Flusses, unmittelbar an der Grenze zu Russland.
Dabei ist es ratsam die vielen Hinweise zum Verhalten an der Grenze zu beachten. Video und Norwegisches Militär überwachen die Grenze und Fehlverhalten kann teuer werden.
Es geht vorbei an einzelnen Häusern und einem Militärstützpunkt, der Zustand der Straße wird schlechter und vielen Schlaglöchern ist auszuweichen.
Dann passieren wir Kong Oscar IIs Kapell, leicht erhöht über dem anliegenden Friedhof.

Kong Oscar IIs Kapell bei Grense-Jakobselv

Die Kirche wurde 1869 fertig gestellt als Grenzzeichen, da es nach der Grenzziehung 1826 wiederholt zu Grenzstreitigkeiten gekommen war. Bis 1826 war dieser Landstrich an der Barentssee herrenlos und die eingeborenen Ureinwohner , die Samis, mussten Steuern an Russland und Schweden zahlen. Benannt wurde die Kapelle nach dem Schwedisch-Norwegischen König Oscar II, aufgrund seines Besuches 1873.
Die Kirche diente auch als gut sichtbare Landmarke für die Seefahrt. Die dazu zwischenzeitlich angebrachte weiße Farbe ist aber wieder entfernt.

Ruinen von Bunkern der Wehrmacht

Zwischen Kirche und dem Fluss / der Grenze gibt es auch Zeugen jüngerer Vergangenheit. Hier sind die Reste einer Deutschen Küstenbatterie aus dem WK II sichtbar. Auf derartige Relikte stößt man vermehrt im Norden Lapplands, und wer sich hier aufhält sollte sich dieser Vergangenheit bewusst sein. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte.

Grense-Jakobselv

Das Tal weitet sich dann etwas zur Mündung des Jakobselv hin und hinter der letzten Kurve erwartete mich im Sommer 2018 ein Kulturschock. Wenn vorher das Gefühl zunahm, nunmehr so ziemlich am Ende der westlichen Welt zu sein, war jetzt der kleine Platz buchstäblich mit Wohnmobilen aller Art zugepflastert. Ich musste mich mit meinem Bus schon deutlich an den Rand quetschen, um nicht im Weg zu stehen.
Ich war dort mehrfach, und auch im September 2021 war der Platz wider Erwarten nicht ganz leer, aber Sommer 2018 war schon heftig.

Grense-Jakobselv

Dabei ist Grense-Jakobselv tatsächlich ein schönes Fleckchen und Minkwale habe ich fast jedes mal gesehen. Andere habe dort auch schon größere Wale beobachtet.
Das Areal gehört zu einer Norwegischen Bootsvereinigung, die hier Liegeplätze, Stellplätze und eine kleine Hütte betreibt. Und die Norweger kommen auch gern zum Baden her. Was wirkliche Wikinger sind habe ich dann Ende Sep 2021 erlebt. Drei Junge Leute, davon zwei männlich, offensichtlich vom nahen Militär, haben zuerst sehr zügig ein ansehnliches Lagerfeuer entfacht und sich dann mit Vergnügen in die Fluten gestürzt, bei ca 10grd C Außentemperatur. Danach war das Feuer natürlich sehr brauchbar.

Das obere Bild ist aus dem Sommer 2019, aufgenommen gegen 23:00 Uhr. Die unteren Bilder sind aus dem September 2021.

Grense-Jakobselv
Grense-Jakobselv
Grense-Jakobselv







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